Jugendlichen Kommunalpolitik näherbringen - erfolgreicher Auftakt des 8er-Rats
8. Klassen erleben die Arbeit im Rathaus und nehmen an Gemeinderatssitzung teil
Jugendlichen zu zeigen, wie die Arbeit einer Gemeinde funktioniert, welche Aufgaben täglich so anfallen und wie politische Entscheidungen getroffen werden, ist das Ziel des Projekts "8er-Rat.“ Dieses neue Projekt wurde als gemeinsames Vorhaben der Gemeinde Hohberg in Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Hohberg in diesem Jahr ins Leben gerufen. Es soll in den nächsten Jahren fortgeführt werden.
Das Projekt 8er-Rat
Beim 8er-Rat stehen die Jugendlichen im Fokus: Dieser Rat besteht jedes Jahr aus den jeweiligen achten Klassen der Gemeinschaftsschule. Für die Jugendlichen gibt es ein umfassendes Programm: Nach einer vormittäglichen Führung durchs Rathaus und seinen einzelnen Fachbereichen, steht am Nachmittag eine reguläre Gemeinderatssitzung auf dem Plan. Hier können die Jugendlichen erfahren, wie Kommunalpolitik in der Praxis funktioniert, wie Interessen argumentativ vertreten, Kompromisse gefunden und Beschlüsse herbeigeführt werden. Hierdurch lernen die Jugendlichen die politischen Entscheidungswege auf kommunaler Ebene ganz praktisch kennen.
Für Bürgermeister Andreas Heck ist der 8er-Rat" ein sehr wichtiges Projekt: "Aus meiner Sicht ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen schon früh aufzuzeigen, wie Demokratie ganz praktisch vor Ort funktioniert. Unsere Demokratie ist ein hohes Gut, das es zu schützen gilt. Dieses Bewusstsein möchte ich an unsere Kinder und Jugendlichen vermitteln.“
Rundgang durchs Rathaus
Der erste 8er-Rat hatte an diesem Montag Premiere. Start war am Vormittag im Sitzungssaal im Rathaus in Hofweier. Hier begrüßte Bürgermeister Andreas Heck die knapp 80 Schülerinnen und Schülern der Klassen 8a, 8b und 8c sowie ihre drei Lernbegleitungen. „Ich freue mich, dass ich euch bzw. Sie alle heute hier im Rathaus begrüßen und unsere Arbeit vorstellen darf. Ihr Jugendlichen seid unsere Zukunft und euer Wissen und eure Tatkraft ist eine Bereicherung für unsere Gemeinschaft“, so der Bürgermeister.
Auf einem anschließenden Rundgang durchs Rathaus konnten die Jugendlichen an vier Stationen verschiedene Fachbereiche der Gemeindeverwaltung kennenlernen:
Hauptamtsleiter Dirk Sauer stellte an einer Station die Grundlagen der Kommunalpolitik vor: Welche Aufgaben hat eine Kommune? Wie kommen Entscheidungen in einer Gemeinde zustande? Und wie arbeitet eigentlich der Gemeinderat? Eine wichtige Vorbereitung für die Gemeinderatssitzung am Nachmittag.
Eine weitere Station war das Büro des Bürgermeisters. Hier berichtete Andreas Heck aus seinem Arbeitsalltag: Er ist nicht nur Vorsitzender des Gemeinderats und Leiter der Gemeindeverwaltung, sondern vertritt auch die Gemeinde nach außen. Die Jugendlichen zeigten sich erstaunt, wie viele Termine und Aufgaben damit verbunden sind.
Die Finanzen der Gemeinde waren Thema bei der nächsten Station im Rechnungsamt. Hier zeigte Matthias Rök, stellvertretender Rechnungsamtsleiter, und seine Kollegin Silke Fuchs, wie die Einnahmen und Ausgaben einer Gemeinde funktionieren. Außerdem erklärte Rök, wie die Gemeinde für stets frisches Trinkwasser sorgt.
Damit eine Gemeinde ihre Aufgaben erfüllen kann, braucht sie das passende Personal. Wencke Armbruster, Sachgebietsleitung Personal, Organisation und Vereine, gab an der letzten Station im Rathaus einen Überblick über die Bandbreite an Qualifikationen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitbringen. Neben klassischen Verwaltungs- und Bürotätigkeiten bietet die Verwaltung auch Arbeitsplätze im handwerklichen, gärtnerischen, pädagogischen und sozialen Bereich. Jugendliche, die Interesse an einer Ausbildung oder an einem Schülerpraktikum hätten, können sich gerne an die Gemeindeverwaltung wenden.
Gemeinsamer Abschluss des vormittäglichen Rundgangs war nach knapp zwei Stunden beim Bauhof, wo die Jugendlichen das Bauhofgebäude besichtigen durften.
Besuch der öffentlichen Gemeinderatssitzung
Am Nachmittag ging es für die 8. Klassen weiter mit dem gemeinsamen Besuch der öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Mehrzweckhalle in Hofweier. Für die Schülerinnen und Schüler wurde die Sitzung extra in die Schulzeit auf den Nachmittag vorverlegt.
Die Tagesordnung umfasst eine Breite an verschiedenen Themen und ging über Fragen der Ordnungsverwaltung (Geschwindigkeitsregulierung entlang einer Gemeindestraße), des Baurechts (Bauvoranfrage) bis hin zum Haushaltsrecht (Einbringung Haushaltssatzung 2025). Besonders interessant für die Jugendlichen war der Tätigkeitsbericht von Schulsozialarbeiter Gerd Rudolf, der über seine ersten 100 Tage an seinem neuen Arbeitsplatz berichtete.
Zur Beginn der Gemeinderatssitzung bedankte sich Bürgermeister Andreas Heck bei allen am 8er-Rat Beteiligten: „Mein Dank geht an den Gemeinderat, der die Vorverlegung der Sitzung möglich gemacht hat, sowie an die Schulleitung, die Lehrkräfte sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung – ohne das Zusammenwirken so vieler Menschen, wäre das Projekt nicht möglich. Ein weiterer Dank geht an die Jugendlichen, die sich sehr interessiert und ausdauernd gezeigt haben. “
Am Ende der Gemeinderatssitzung gab es aus lauten Dank-Applaus von den Achtklässlern – ein schöner Abschluss für alle Beteiligten. Der nächste 8er-Rat wird 2025 stattfinden.
Flankierend zum 8er-Rat gibt es in Hohberg den 4er-Rat. Im Rahmen des 4er-Rates sind jedes Jahr alle vierten Grundschulklassen ins Rathaus eingeladen, um die Arbeit der Verwaltung kennenzulernen. Die Besuche der diesjährigen Viertklässler im Rathaus sind bereits erfolgt. 2025 findet dann der nächste 4er-Rat mit den neuen vierten Klassen statt. Der 4er-Rat ist ein Kooperationsprojekt der Gemeinde Hohberg in Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Hohberg und den ortsansässigen Grundschulen